Liebe Freunde, Fans, Musiker, Hallenser,
liebe alle, die es interessiert,
lange hat es sich abgezeichnet – und dem ein oder anderen war es sicher schon irgendwie klar: da es quasi unmöglich scheint, ein neues Objekt zu finden und verschiedene weitere Probleme den Verein belasten, haben wir uns dazu entschieden, den Verein bis spätestens Ende 2018 aufzulösen.
Es wird also keine neue „Rockstation“ geben. Sicherlich werden wir – als Freunde – uns das ein oder andere Mal dazu hinreißen lassen, ein Konzert unter dem altbekannten Label „Rockstation“ zu organisieren. Die Rockstation, wie man sie aus der Hafenstraße kennt, wird es jedoch nicht mehr geben.
Jeder, der den Werdegang der „Rockstation“ über die letzten Jahre begleitet oder beobachtet hat weiß, dass wir nach der unfreiwilligen Aufgabe der Räumlichkeiten in der Hafenstraße arg zu kämpfen hatten, um überhaupt etwas „Vernünftiges“ auf die Beine zu stellen. Die Cluberöffnung in der Karl-von-Thielen-Straße hinter dem Bahnhof war ein durchaus kraftraubender Versuch, die „Rockstation“ wieder auferstehen zu lassen. Gegeben der Möglichkeiten dort hätten wir jedoch auch mit sehr viel Zeit und Anstrengung wohl nie das bieten können, was die „Rockstation“ eigentlich ausmacht: umfassende Kultur- und Jugendförderung, Betreuung von Proberäumen, Durchführung von Konzerten und vieles mehr. Die Kündigung durch den Eigentümer des Objekts war hier ein letzter Todesstoß.
Wir haben wirklich viel versucht, Kontakte geknüpft, Anfragen über Anfragen gestellt und uns viele potenzielle Objekte in Halle angeschaut. Fehlende bauliche oder infrastrukturelle Voraussetzungen für das Durchführen von Konzerten, fehlende Proberäume, fehlende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und letztendlich auch die Mietpreise auf dem privaten Immobilienmarkt haben uns immer wieder einen dicken Strich durch unsere Träume gemacht. Entsprechend passende städtische Immobilien oder Immobilien des Landes, die ungenutzt sind, gibt es nicht mehr und selbst wenn es sie gäbe, verschlingt die Erfüllung baurechtlicher Anforderungen locker fünfstellige Summen – Summen, die von einem Kulturverein nur schwerlich aufzubringen sind (darüber können wohl auch andere Vereine ein langes Lied singen…). In traurigem Rückblick denken wir sogar ab und an, dass wir die Hafenstraße nie hätten verlassen dürfen – das mit dem Besetzen scheint jedenfalls erfolgsversprechender als das legale Suchen auf dem Immobilienmarkt…
Insbesondere durch das Fehlen einer eigenen Location fällt es uns zusätzlich zunehmend schwer, wirklich satzungsgemäß zu arbeiten. Weitere Vorgaben machen es nahezu unmöglich den Verein in seinem jetzigen Zustand in ehrenamtlicher Arbeit weiter zu führen.
Naja – alles rumgeheule nützt nichts: die Entscheidung ist gefallen und mittlerweile haben auch wir uns mit dem Ende des „Rockstation Kultur e.V.“ abgefunden.
Unser „Ende“ zeigt wieder einmal ganz deutlich, wie schwer es ist, als Kulturverein seinen Platz (sowohl im räumlichen als auch übertragenen Sinne) zu finden und zu behaupten. Deshalb – und vor allem im Hinblick auf die verbleibenden Vereine – denkt bitte daran: diese Stadt braucht ihre Subkultur – in diesen Zeiten mehr als jemals zuvor – und jeder von euch kann etwas für den Erhalt der Szene tun. Eigentlich reicht es schon aus, wenn ihr die Konzerte und Veranstaltungen besucht und ordentlich trinkt, egal ob Mate oder Bier. Und wer mehr Interesse hat kann bei den Clubs immer fragen, ob noch Hilfe gebraucht wird. Also scheut euch nicht und supported eure lokale Szene!
Wir danken euch auf jeden Fall für all die schönen Jahre, die wir mit euch verbringen durften. Für die vollen Hallen und auch für die fast leeren ^^.Für jedes Getränk, das ihr getrunken habt, für jedes Merch, das ihr gekauft habt, für jedes Lob und jede Kritik, für die schönen und auch für die unschönen Zeiten. CHEERS!
Letztendlich haben wir alles, was wir getan haben, vor allem für euch getan (…und weil es nicht unsere Art ist unsere Freizeit irgendwo alleine totzuschlagen ^^…) und es war uns immer eine Ehre, für so eine geile Szene Konzerte u.v.m. gemacht zu haben.
In diesem Sinne wir sehen uns, wir haben euch alle ganz dolle lieb,
euer Rockstation Kultur e.V.
Fletcher-Lutz, Fibo, Freddy,
AC Hri, Thomas Ramone, Waldemar Schuhfutter, Eric, Flimmi, Lindi Viduum, Liz-Rockstationer, Marcel und Leo Löwenherz.
P.S.: Haltet euch trotz allem mal den 13.04.2019 frei. Der Fletcher hat uns geflüstert, dass es zu seinem 60ten Geburtstag noch einen letzten großen Ramonesabend 2019 geben wird. So richtig groß! Natürlich halten wir euch darüber auf dem Laufenden.
P.P.S.: Special Thanks to:
Horst (✝), Oli (✝), Silvio (✝) und Andreas (✝)
…alle Bands, die jemals bei uns gespielt haben (siehe Band Index rechts unter den Youtube Videos), Alle Bands aus unseren Proberäumen – insbesondere Parts N Patterns, Return To Peeze, Mickey the Sick/ Liv Butcher, Büsack und Cannon Club. Unsere Freunde vom Rockpool eV und vom GiG Kneipe, die uns in den letzten Jahren echt viel geholfen haben. Aileen, Antje, Basti; Lars, Christian-Quasi und die gesamte Veranstaltungstechnik Halle GmbH & Co. KG Crew; Carsten, Christian, Dancing Boots Halle, Darkness Party, Doreen, Emil, Franky, Frank, Halleluja Stoner, Halles Stadtmagazine, Higher; Max, Ritschy und die komplette Halle rollt Crew; Jonas, Josi-Pita, Martin-Krusty, Mario, Mary, Grinder-Matthias, Mirco-Unikum, Nancy McEve, NoBo, Querbass Crew, Reini, Ronny-Keule, Bine, Steffi, Lilly, Thomas, Vivien…
…Und an jeden den wir jetzt vielleicht vergessen haben, fühl dich nicht vernachlässigt, wenn du etwas für die Rockstation getan hast, bist du immer in unseren Herzen ?❤️